Kempo Kung Fu ist eine Kampfkunst, die reich ist an Techniken, Prinzipien und Ideen. Sie fordert vom Lernenden viel Übung, Aufmerksamkeit und Kreativität. Auf dieser Seite beschreiben wir Dir einige Aspekte dieser Kampfkunst – wirklich vermitteln kann man den Charackter von Kempo Kung Fu auf diesem Wege leider nicht. Wir laden Dich ein, unverbindlich ein Probetraining zu nutzen, um sie selbst zu erleben.
Die Begriffe
Kempo
Der Begriff „Kempo“ ist die japanisch-okinawanische Leseweise der chinesischen Schriftzeichen der Urkampfkunst „Quanfa“ und bedeutet „Lehre der Faust“ oder „Weg der Faust“. In China ist „Quanfa“ der Überbegriff für alle Kampfkunstsysteme. In Japan versteht man unter Kempo beliebige Kampfformen, auch mit Handwaffen. Kempo ist ein Weg zur Formung der körperlichen und geistigen Persönlichkeit, auf dem wertvolle Eigenschaften wie Aufmerksamkeit und Willenstärke entwickelt werden. Ziel ist die Beherrschung des eigenen Ichs. Kempo ist ein Nahkampfsystem und letztlich eine Übung zur Selbsterkenntnis und Selbstvervollkommnung. Obwohl Kempo eine Jahrhunderte alte Tradition hat, ist es keine starres Gebilde, sondern befindet es sich in einer ständigen Entwicklung.
Kung Fu
Der westliche Begriff „Kung Fu“ wird in unter anderem in Europa als Sammelbegriff für chinesische Kampfkünste gebraucht. Das chinesische „Gongfu“ steht aber in keinem direkten Zusammenhang mit den Kampfkünsten. Er steht für die Zeit, Mühe oder Kraft, die eingesetzt wird, um eine besondere Fähigkeit zu erlernen und kann mit „harte Arbeit“ übersetzt werden. Es geht darum die Aufmerksamkeit zu konzentrieren und eine Sache gut zu machen. Kung Fu ist ein Prinzip, welches gleichermaßen innerhalb und außerhalb der Halle Anwendung finden kann.
Das System
Ziel des Kampfkunstsystems Kempo Kung Fu im KWOON Homberg ist nicht der Sieg über einen äußeren Gegner, sondern der Sieg über sich selbst, die Überwindung der eigenen Schwächen. Körper und Geist sollen durch das Üben der Kampfkunst gestärkt werden. Der Schüler des Kempo Kung Fu lernt zwei unterschiedliche Stile beherrschen. Dazu muss er zwei Stufen erklimmen, die aufeinander aufbauen.
Erste Stufe: Grundstufe
In der Grundstufe werden die Grundstände und -techniken erlernt und vertieft. Kennzeichnend sind lange, kraftvolle Bewegungen und tiefe Stände. Die Technik-Grundschule dient als Basis für die unverzichtbare körperliche und geistige Grundschulung.
Zweite Stufe: Fortgeschrittenenstufe
Die Fortgeschrittenenstufe beginnt mit dem Erreichen des sechsten Schülergrades. Der Übende lernt nun einen neuen Stil, der durch schnelle, kurze, harte und runde Techniken und neuer Beinarbeit besticht. Er lernt neue Theorien und Ideen kennen, die Distanzen nehmen ab, das kämpferische Element wird gestärkt und Kreativität gefördert.
Grade
Im Kempo Kung Fu gibt es zwei Kindergrade, zehn Schülergrade und einen Meistergrad. Die zu erbringenden Leistungen können Übende der Prüfungsordnung entnehmen, welche aber nicht das gesamte System widerspiegelt, sondern lediglich einen ausgewählten Teil.
Kempo Kung Fu fordert vom Übenden seine ganz individuelle Höchstleistung. Jeder wird nach den eigenen Möglichkeiten und Entwicklungen beurteilt.
Innere und äußere Haltung
Die Halle ist für die Übenden ein besonderer Ort, welcher nicht zwangsläufig eine Halle sein muss. Mit dem Angrüßen beim Betreten der Halle wird die Welt außerhalb ausgeblendet und die Aufmerksamkeit ausschließlich auf das Training gelenkt. Mit dem Angrüßen der Gruppe wird eine Gemeinschaft gebildet, die sich gemeinsam dem Training widmet. Hier gibt es keine Freunde und keine Feinde, sondern nur Menschen, mit denen man trainiert. Nach dem Abgrüßen der Gruppe wird es wieder persönlich. Der KWOON Homberg beinhaltet beides: Die übende Gemeinschaft der Halle und freundschaftliche Gemeinschaft außerhalb der Halle.